Zu Beginn war Kaffee ein Wachmacher für mich. Stark und intensiv und ich konnte es nur in geringen Mengen konsumieren. Im Studium kam dann die Zeit der Kaffee-Münzautomaten. Mit viel Zucker und an einigen Tagen sogar mit Ameisen als Zusatzsahnehäubchen ;).
In die Berufswelt kam ich dann mit der Kaffeemaschinentechnik in Kontakt und im Laufe der Zeit entstand eine Leidenschaft gepaart aus wissenschaftlichem und sensorischem Interesse. Viele Kaffeemaschinenprodukte steuerten zusätzliches Interesse bei und vieles wurde stärker hinterfragt. Die Kaffeemenge, der Röstgrad, die Verpackung, die Herkunft, die physikalischen Prozesse, die Kaffeearomen, etc. .
Schnell erkannte ich dass noch so vieles mehr in der Kaffeepflanze und in der Kaffeebohne schlummert. Kaffee ist nach Öl das zweitmeistgehandelste Produkt weltweit und Kaffee kennt wirkliche jede/jeder. Doch viele und auch ich kannten vieles nicht.
Welcher Preis bekommen Pflücker*innen, die Bauer*Innen und wie nachhaltig und ökologisch wird Kaffee angebaut, geerntet und gehandelt? Weshalb trinken so viele Menschen Kaffee und weshalb legt mensch nicht den Wert auf Qualität wie bei Wein oder bei einem gutem Whiskey. Sind sich die Leute bewusst wie zart und sensibel die Pflanzen sind und welche Arbeit dahinter steckt und weshalb Zwischenhändler und Grosseinkäufer den Kaffee so günstig erhalten, dass fast nichts bei den eigentlichen Arbeiter*Innen ankommt?
Was kann mit dem Röstprozess alles erreicht werden und wie kann man eine nachhaltige, gute und faire Lösung aufbauen, damit wir nicht nur mit einem guten Geschmack den Kaffee kosten sondern auch ein gutes Gewissen und eine Wertschätzung dazu haben.
Fragen über Fragen und antworten fande ich in der Literatur und auch durch viele Schulungen. Ich konnte an der Züricher Hochschule für angewandte Wissenschaften über Kaffee studieren und so bekam ich einen tieferen Einblick in die Welt des Kaffees. Von der Biologie, Chemie, Ökonomie, Nachhaltigkeit, Zubereitungstechniken und Sensorik. Die Tür zur Kaffeewelt war nun so deutlich aufgeschlagen worden dass ich mich nun weiter in die Gänge der Kaffeewelt hereindringen konnte.
Immer mit viel Leidenschaft und natürlich konnte ich mir sehr viele Eindrücke holen indem ich selber verschiedene Kaffeezubereitungstechniken nutzte und vieles analysierte.
Der nächste Schritt war es auch die Kaffeeplantagen selber zu sehen und mir ein besseres Bild machen konnte. So hatte ich bei meiner mehrmonatigen Lateinamerikareise oft die Möglichkeiten Plantagen zu besuchen oder daran vorbei zu gehen oder zu fahren. Viel zu testen und auch die Geschmacksvielfalt von Region zu Region zu erkennen. Dabei habe ich so viele Cafes besucht und Kaffeeplantagen in Kolumbien, Peru, Bolivien und Brasilien mir genauer angeschaut. Menschen getroffen die entweder Kaffeebäume hatten oder in dem Kaffeeprozess irgendwie beteiligt waren. Die Kontakte die ich geknüpft hatte waren sehr bereichernd.
Seit meiner Rückkehr schwirrte mir der Gedanke weiterhin im Kopf mich im Kaffeewissen weiterzuenwtickeln und deswegen kam als nächste Stufe ein Kaffeerösterei im Sinn. Natürlich mit viel Hintergrundwissen und einer hohen Kaffeequalität.
Was die Zukunft zeigen wird, hängt natürlich von der Entwicklung des Zuspruches der Konsument*innen ab. Kommt vorbei.
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